Beckett Walk VI — another ghost dance

Performance

* Bilder aus dem Skript *

«Beckett Walk IV» gehört zu einer Serie von Arbeiten mit Perfor­mances, Inter­ven­tionen, Videos und Instal­la­tionen.

Beckett Walk im Titel bezieht sich auf Vieles: auf einen Literaten und seine immer noch aktuellen Texte – Samuel Beckett –, auf eine Arbeit, die zum Kanon der Kunst­ge­schichte gehört – Bruce Nauman's Video­arbeit «Slow Angle Walk (Beckett Walk) 1968» – auf das latente Risiko, das Gleich­gewicht zu verlieren, das Gesicht zu verlieren, auf Landschaft und unsere Beziehung zu Natur und Beziehung als Ganzes zum Leben in all seinen Schich­tungen.

Ausgangslage

Beckett Walk VI - another ghost dance gehört zu einer Serie von Geistertänzen, die ich 2021 begonnen habe. Er ist der zweite Geistertanz in dieser Reihe. Ihm gingen Interviews voraus, die ich mit den Beteiligten des Projekts DOCE EN DICIEMBRE, Basel Edition führte. Ich befragte sie zu ihrer Beziehung zu Geistern: ob sie an Geister glauben, wer ihre Geister sind, was sie von ihren Geistern wünschen und mehr ...
Eine Eisensäule mitten im Ausstellungsraum fungierte als Mittelpunkt. An ihr wurden mit Magneten Bilder und Objekte aus meiner Arbeitsserie «L'animoteur ...» temporär befestigt. Der ganze Ablauf der Performance war choreografiert. Ich war die Prozessentwicklerin und Zeremonienmeisterin dieses Geistertanzes. «Another ghost dance» bezieht sich zudem auf den Geistermonolog von Jacques Derrida aus dem Film «Ghost Dance» von Ken McMullen (1983) und auf die vielen Geister, die uns alle tagtäglich umtreiben. Rituelle und spirituelle Praktiken werden in Krisenzeiten in anderen Kulturen immer noch gelebt, in unserer Gesellschaft sind sie aber weiter weg gerückt.«Another ghost dance» ist als kollektives Erlebnis angelegt. Alle Teilnehmer:innen von DOCE EN DICIEMBRE brachten auf der Grundlage der mit ihnen geführten Interviews ihre persönlichen Anliegen und Aktionen in den Geistertanz ein.
Barbara Nägelin entwickelte für diesen Geistertanz ein 'soundscape' von 22 Min., das sie improvisatorisch auf die 40 Minuten dauernde Performance ausdehnen konnte.      

Skript