Tanzmuse in Turnschuhen – Zu Aspekten der Performativität in postmodernem Tanz und Performance Art

Tanzmuse in Turnschuhen – Zu Aspekten der Performativität in postmodernem Tanz und Performance Art

Dorothea Rust

unpublizierte theoretische Arbeit, Diplomprojekt MAS Cultural/Gender Studies,
4. Studiengang 2004-06, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Institut für Cultural Studies in Art, Media and Design, 2006, 116 Seiten

Auszug aus dem Abstract

Die besondere Verschränkung des postmodernen Tanzes mit Aspekten der Performance Art in den 60er und 70er Jahren steht im Fokus meiner Untersuchung. Wie kaum jemals zuvor hat sich der Tanz in dieser Zeit intensiv mit Kunst auseinander gesetzt. Dabei kam es zu einer Neubefragung des Mediums Tanz. Anhand dieser Umformulierungen im Medium Tanz werden erstmals Differenzen und Gemeinsamkeiten von Performance und Performativität in Praxis und Theorie reflektiert. 
Im ersten Teil wird die Entstehung des Begriffes Performance und dessen Zuordnung zur Performance Art sowie die daraus resultierenden Abgrenzungs- und Verortungsversuche vorgestellt. Ich gehe von der These aus, dass es in der Performance generell Momente jenseits von 
Sprachlichkeit gibt. Diese Momente des Aussetzens und Suspendierens des Diskursiven sind gerade bei Umschreibungen und Neuformulierungen innerhalb des Mediums Tanz essentiell. Mit Blick auf die aktuellen Theorien von Performativität aus den Kulturwissenschaften – namentlich aus der Theaterwissenschaft mit der „Ästhetik des Performativen“ von Erika Fischer-Lichte und aus der Tanzwissenschaft mit der „kinetischen Performativität“ von Gabriele Brandstetter - wird die Relevanz des Mediums Tanz und des Bewegungsphänomens für die Kulturwissenschaften deutlich. Der Tanz hat wie keine andere Kunstform tradierte Körper- und Raumkonzepte gesprengt. Im zweiten Teil werden die Begriffe Performance und Performativität und Fragen aus der Tanz-Praxis anhand von 'Pionierarbeiten' des Judson Dance Theater in New York erläutert. ...

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