Doppelperformance 2*2* – ALMA + Ingrid Käser / Anne Käthi Wehrli

Doppelperformance 2*2* – ALMA + Ingrid Käser / Anne Käthi Wehrli

Dorothea Rust

publiziert in APRESPERF — Plattform für Texte zu Performances | Text 2019

Performance 2*2*, Sonntag 12. Juli 2020
ALMA + Ingrid Käser / Anne Käthi Wehrli
Im Rahmen der Ausstellung «GrossArtig» von ALMA im Kunstraum Hochdorf

Auszüge aus der Ankündigung von ALMA, Max Frei und Alf Hofstetter zu ihrer Ausstellung und der Performance an der Finissage:

«Die im KUNSTRAUMhochdorf aktuell realisierte Ausstellung ist dem Vergrössern von ALMA-Werken gewidmet. Ausgehend vom für ALMA üblichen A6-Doppelformat realisierten die beiden Künstler
Vergrösserungen, die sie als Bildteppich am Boden auslegen und somit die Ursprungsbilder verfremden und in neuer Sicht quasi aus der Vogelperspektive dem Publikum zugänglich machen. Die Ausstellung ist auf Expansion angelegt. Das A6-Format als Reihe miteinbezogen, diskret an der Hauptwand präsentiert, erfährt durch den Bilderteppich am Boden eine provokative Erweiterung
und findet in einem überdimensionierten Wandbild einen räumlichen Abschluss. Die Installation im Kabinett mit einem „endlosen Seil“ öffnet den Weg in die performative Umsetzung von Malerei. Der performative Aspekt im Werk des Künstlerpaares, das Existenzialistische, das Suchen nach Selbstdarstellung, die NICHTKOMMUNIKATION in ihren Auftritten und die Überwindung der NICHTKOMMUNIKATION, das Aufzeigen von Sinnlosigkeit und von Leere kommt in der "Doppelperformance 2*2*" zum Schluss der Ausstellung zusammen mit dem Künstlerinnenduo Anne Käthi Wehrli / Ingrid Käser zum Ausdruck.»

Zwei ‘Scheichs’, ist mein erster Gedanke, sind Max Frei und Alf Hofstetter. Weisse Tunika und ebenso weisse Hose, farbiges Gurtband-Tuch. Sie haben etwas im Sinn: ihre horizontale Bilderausstellung Abbauen und hinter den Zuschauer*innen, vor einer Wand wieder in der Vertikalen Aufbauen, wie wenn die Bilder grosse Jass-Karten wären. Eine wacklige Angelegenheit. Obwohl sie oft im Gleichschritt die Bilder wegtragen, gerät der eine aus dem Tritt und steht dem anderen im Weg, jeder mit (s)einem Bild in den Händen, am Körper oder auf den Rücken gehalten. Momente, die die Zerfahrenheit des einen und die dramatische Entschlossenheit des anderen ausstellen. Und Momente die sofort wieder in sich zusammenfallen. Eine endgültige Rolle kann weder dem einen noch dem anderen zugeschrieben werden. Hier spekuliert evtl. jede*r Anwesende* - es sind derer viele, den Wänden entlang aufgereiht oder in Trauben auf dem Boden sitzend, fast alle mit Maske –, wohin die Unternehmung dieser beiden in weisser Kluft führt, und welche Insassen von was sie sind. Sie entzieheGan sich einer klaren Benennung wie Wissenschaftler, Ärzte, Scheichs, Hippies, Laboranten, Mitglieder einer esoterischen Bewegung und mehr ...

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