ARNAUD SCHMITT, Dirty Performance

ARNAUD SCHMITT, Dirty Performance

von Dorothea Rust

publiziert auf APRESPERF — Plattform für Texte zu Performances | Text 2017

Dorothea Rust schreibt nach der «Dirty Performance» von Anraud Schmitt am 11.04.2017 anlässlich des ACT Bern in der Dampfzentrale Bern.

Dem Vorhaben von Arnaud Schmitt unterliegt ein Text auf Englisch. Er hat den gleichenTitel wie die Performance und ist im Ton eines Manifests zu einer zeitgenössischen Haltung in der Kunst geschrieben. Darin wird der Begriff ‚Dirty Art’ präzisiert: mit dem Zusammenfluss von Digitalem und Pflanzlichem und als dynamisches Paradox, fliessend zwischen dem Reinen und dem Angewandten, dem Existenziellen und dem Bestimmten, dem Sakralen und dem Profanen. Der Text ist ebenso wichtig wie der performativer Akt im Foyer der Dampfzentrale. Wäre Arnaud Schmitt’s Akt ohne ihn zu verstehen?

Die Performance: Junger Mann kniet sich auf den Boden, und schleift sich die Brust mit einer Schleifmaschine, zuerst ohne Schleifpapier dann mit. Die Brust wird rot, einfach rot. Es brennt mich nicht, wenn ich ihm zusehe. Nicht allzulange nach dem Schleifen mit Schleifpapier über die Vorderseite seines Körpers, schaltet er die Maschine ab und verlässt das Foyer.

Was zeigt dieser Akt, was will der Performer damit? Geht es um die Beziehung zwischen ihm und der Schleifmaschine, 'nimmt er sich die Maschine zur Brust'? Oder, wenn wir den Text faktisch beiziehen wollen, legt er mit der Schleifmaschine Hand an sich auf der Suche nach der Chemie oder der Hybridisierung zwischen Oppositionen? Oder leitet ihn die Frage am Schluss des Manifests «How to be exposed?» ganz banal dazu etwas zu tun, womit ein Raum zu dem Ort wird («Any Space is the Place»), wo etwas Spezifisches geschieht, seine Performance? ...

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