
Poster Collection. Hors-Sol — Poster Actions in Switzerland
Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung (Hg.), Verlag Lars Müller Publishers, 2001
Buchinformation
Mit einem Essay von A.V. Heiz und einem Nachwort von Harald Szeemann. Hors-Sol dokumentiert Plakatinterventionen bildender Künstlerinnen und Künstler im öffentlichen Raum der Schweiz aus den Jahren 1961 bis heute. Das primär für kommerzielle Botschaften genutzte Medium Plakat wird bei ihnen zum Träger neuer Inhalte, die sich teils stärker im Kunstkontext verankern, teils explizit an der Werbung orientieren. Diese ungewohnten Einmischungen bezwecken Irritation und regen ein Nachdenken über die Rahmenbedingungen von Kunst und PR, den Gebrauch und die Wirkung von Massenmedien, die Besetzung öffentlicher Sphären und die eigene Rolle in unterschiedlichen Kontexten aus. Im historischen Vergleich funktionieren sie als Zeitspiegel und geben Aufschluss über veränderte gesellschaftliche Bedingungen.
S. 84/85
«Studienbereich Bildende Kunst und Fotografie der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich: Im Plaktraum des Museum für Gestaltung Zürich wurde im Frühjahr 2001 eine kleine Chronik künstlerischer Plakatinterventionen in der Schweiz präsentiert. Die einstmals im öffentlichen Raum gestreuten Plakat wurden ihrem ursprünglichen Kontext entzogen, sie erhielten museale Aura, erfuhren auf diesem Wege aber auch ein Historisierung. Im städtischen Aussenraum fand zeitgleich eine Plakataktion von Studenten aus dem Studienbereichen Bildende Kunst SBK, und Fotografie SFO, der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, HGKZ, statt. Unter der Leitung der beiden Künstler und Dozenten Peter Emch und Berndt Höppner realisieren sie ein Serie von «autonomen Plakaten», die während drei Monaten in zweiwöchigen Intervallen offizielle Plakatstellen in der Stadt Zürich besetzten. Die Serie bestand aus 3 Weltformatplakaten, die in einer 200er Auflage gedruckt wurden, und drei dreiteiligen Weltformatplakaten, die in einr 70er Auflage reproduziert wurden. Eine Spurensuchen nach Zeichen im öffentlichen Raum, die sich der kommerziellen Vereinnahmung zu widersetzen suchen, wurde dadurch möglich gemacht. Die Ausweitung der Ausstellung konnte dank des Engagement der Allgemeinen Plakatgesellschaft verwirklicht werden, die die Plakatflächen zur Verfügung stellte.»