GNOM Partitur 1993—2013

GNOM Partitur 1993—2013

Dorothea Rust & Hansjürg Meier

Publikation als Leporello zum 20jährigen Jubiläum von GNOM gruppe für neue musik baden, Hg. GNOM. Redaktion: Dorothea Rust. Redaktionelle Mitarbeit: Tobias Rothfahl und Hans-Jürg Meier. Gestaltung: Elisabeth Sprenger www.gnombaden.ch

Editorial

Wir sind in den Keller gestiegen und haben alle GNOM-Ordner heraufgeholt. Beim Lüften des GNOM-Archivs haben wir eine Vielfalt von umgesetzten Ideen aus Karten, Flyern und Programmen lesen können. Das hat uns bewogen, sämtliche «alten Daten» abzuschreiben. Sie sind sozusagen die Hardware von GNOM. Wie diese «Facts» tatsächlich stattgefunden haben, und wie es war, dabei zu sein, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen.  Weil Erinnern ein aktiver Vorgang ist, haben wir dieses Leporello gemacht: Es ist Partitur und enthält als Speicher Erinnerungsspuren. Alle Erinnerung sei räumlich, und Wahrnehmung, sei nur möglich, weil das Gedächtnis immer schon Erinnerungen bereit hielte, das hätten Forschungen der Neurophysiologie ergeben. Das Gedächtnis stelle sich unsere Vergangenheit nicht mehr allein als eine Reihe von Fakten vor, es spiele und agiere sie, Gedächtnis werde zum Agenten, zum Spieler und Dirigenten. Wieder und wieder kann das Leporello in die Hände genommen, in seiner ganzen Länge – mehr als 8 m - ausgelegt und abgeschritten, systematisch durchgelesen oder aufs Geratewohl entfaltet werden. Es ist Einladung, ja sozusagen Aufforderung, seine «Daten» neu zu lesen und zu interpretieren. Und es erzählt, wie und wo GNOM-Gestalter/innen von 1993 bis 2013 lokale Badener Gegebenheiten inspirierend der Musik zugeführt und mit ihr vertraut gemacht haben. Das ist der Humus auf dem GNOM weiterwächst. Wir sind gespannt, wie und wo GNOM-Musik in der Zukunft gespielt wird.

Hans-Jürg Meier und Dorothea Rust
Baden, im Juni 2013

GNOM-Partitur

Profil GNOM gruppe für neue musik baden

GNOM war von 1992 bis 2022 als Konzertveranstalter:in unterwegs und wurde im Aargau mit der Zeit zur wichtisten Institution der Interpretation zeitgenössischer Musik. GNOM bespielte Theater, Museen, Galerien, Kirchen, Hallen und unterschiedliche Orte im öffentlichen Raum in der Stadt und in der Region Baden. GNOM stellte Musik und Performance in Zusammenhänge, machte persönliche, interdisziplinäre, historische und lokale Bezüge hörend erlebbar - für Baden und seine Gäste.