Eine Gruppe für Neue Musik, die kein Ensemble ist

Sybille Erismann

publiziert in «Schweizer Musikzeitung», Nr. 6 / Juni 2011

«... Meist sind es ja flexible Ensembles, die regelmässig neue Musik aufführen, so etwa das Ensemble für Neue Musik Zürich, das Collegium Novum Zürich, das Ensemble Boswil oder das Ensemble Intercontemporain in Paris. Die Gruppe für Neue Musik Baden GNOM dagegen definiert sich nicht mehr als Zusammenschluss von Aufführenden, sondern eher als Konzertveranstalter. Einst als wandlungsfähiges Quartett gegründet, haben sich die prägenden Persönlichkeiten wie der Schlagzeuger Christoph Brunner, die Pianistin und Konzertpädagogin Regula Stibi, der Kompo- nist und Klarinettist Beat Fehlmann und der Schlagzeuger und Komponist Martin Lorenz nach und nach verabschiedet. Dass nach ihnen profilierte, in der Szene bekannte und eher etwas ältere Künstlerpersönlichkeiten für die GNOM-Idee gewonnen werden konnten, spricht für die Trag- fähigkeit und Ausstrahlungskraft dieses Veranstalters weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Ursprünglich war der Name GNOM als Referenz an die Region Baden gedacht, mit der mundartlichen Bezeichnung: Gruppe für NO-ie M-usik. 
Die Zürcher Pianistin Petra Ronner ist nun bei GNOM federführend, ihr ist es auch zu ver- danken, dass die Gruppe nach dem kritischen Umbruchjahr 2009 weiterlebt. Sie gestaltet die rund sechs Projekt-Konzerte pro Saison mit dem Komponisten, Improvisator und Blockf lötisten Hans-Jürg Meier, welcher in der Szene für Neue Musik schon viel mitorganisiert hat und in Basel unter anderem den «Kaskadenkondensator», einen Projektraum für aktuelle Kunst und Per- formance, mitbetreute. «Neu zu uns gestossen ist nun auch Dorothea Rust», so Petra Ronner, ‹eine Tänzerin und Künstlerin, die mit Leiden- schaft neue Performance-Arten kreiert› ...»

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